Mittwoch, 29. April 2015

Rezension: Sue Monk Kidd - Die Erfindung der Flügel

Wie immer ein paar Zahlen vorab:
Genre: Roman
Seitenzahl: 495
Erscheinungsjahr: 2014
Auflage: 1
Verlag: btb
Kosten:  € 19,99
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-442-75485-4


Als ich das Buch in der Buchhandlung in der Hand hatte, wusste ich überhaupt nicht, worum es in dem Buch geht. Mich hat die Aufmachung neugierig gemacht und da es noch verpackt war, habe ich es auf gut Glück mitgenommen. Was sich als nicht als Fehler herausgestellt hat.
In dem Buch geht es um Sarah Grimké, die zu ihrem 11ten Geburtstag eine Sklavin geschenkt bekommt. Die beiden Mädchen entwickeln eine Beziehung zueinander, da zumindest Sarah am Anfang versucht, Hattie "zurückzugeben". Sarah bringt Hattie illegalerweise Lesen bei und kämpft in dem Buch auch darum, trotz das sie ein Frau ist, ernst genommen zu werden (sie würde zB gerne Jura studieren um Anwältin zu werden). Zusammen mit ihrer Schwester, deren Patin sie ist, kämpft sie gegen die Sklaverei. Das Buch ist in mehrerer Abschnitte aufgeteilt, die jeweils mehrere Jahre umspannen - zudem wird immer ein Kapitel von Sarah und eines von Hattie erzählt - was allerdings nicht bedeutet, dass das Gleiche nur von einer anderen Perspektive erzählt wird. Es spielt im 19ten Jahrhundert in Amerika, vor dem Civil War. Normalweise bin ich nicht der Fan von historischen Romanen, allerdings muss ich zugeben, dass dieser mir sehr gut gefallen hat (vielleicht kann ich auch nur nichts mit den mittelalterlichen anfangen - die aus dem 19ten Jahrhundert sprechen mich irgendwie mehr an). Interessant fand ich auch, dass die beiden Grimké-Schwestern tatsächlich gelebt haben und als eine der Ersten gegen die Sklaverei geschrieben habe. Und nicht nur das, sie haben sich zudem auch für die Frauenbewegung eingesetzt und wurden teilweise auch vor die Wahl gestellt: Entweder die Sklaven oder die Frauen und haben trotzdem nicht klein beigegeben.
Trotz des ernsten Themas liest sich das Buch sehr gut und man schöpft Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das Buch hat ein offenes Ende, welches mir auch gefallen hat, obwohl ich offene Enden sonst nicht gut finde. Sue Monk Kidd erklärt im Anhang auch, was sie erfunden hat und was nicht. Ich finde, ihr ist eine gelungene Mischung aus Fiktion und Fakten gelungen, die die Willkür und Grausamkeit darstellt und dennoch das Fünkchen Hoffnung nie untergehen lässt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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